Im Interview unsere Spitzenkandidatin Petra Kowoll

1.Warum sollten die Wähler bei der Kommunalwahl am 6. Mai Ihrer Partei beziehungsweise Wählervereinigung die Stimme geben?

Wählen ist ein wertvolles Privileg, es kann aber auch eine Bürde sein. Gerade im Hinblick auf die möglichen Folgen der eigenen Wahlentscheidung. Bei der CDU Heiligenhafen kann man sich darauf verlassen, dass die Interessen der Bürger sehr gut vertreten werden. Dazu ist es mehr als wichtig, miteinander zu sprechen. Wir werden auch nach der Wahl als Gesprächspartner vor Ort für die Themen, die besprochen werden müssen und eine Lösung gefunden werden muss, da sein.

Wir stehen seit vielen Jahren für zuverlässige und nachhaltige Kommunalpolitik. Wir – die CDU Heiligenhafen - sind sehr motiviert und freuen uns auf die kommenden 5 Jahre.

2. Die aktuelle Stadtvertretung hat sich umfassend mit der Umsetzung des touristischen Masterplans beschäftigt und zweifelsohne ihre Spuren hinterlassen. Wird der Fokus in den kommenden fünf Jahren wieder mehr auf die Einheimischen gelegt?

Auch bei sämtlichen Entscheidungen der letzten Jahre wurden die Belange der Einheimischen berücksichtigt. Viele Projekte innerhalb des Masterplans greifen nun mal in das Leben der Heiligenhafener ein. Dieses muss jedoch in Zukunft mehr als nur verträglich sein. Wir, die wir hier leben, müssen uns hier wohlfühlen können und dürfen nicht hinten anstehen. Ob es das Thema Mobilität oder bezahlbarer Wohnraum ist, hier müssen die Bewohner gestärkt werden. Jeder Mensch braucht ein Zuhause – ein

funktionierendes, mit einer guten Lebensqualität.Zudem werden die Bürger auch verstärkt in die künftigen Entscheidung mit einbezogen werden – öffentliche Vorstellung von Projekten vor den eigentlichen Entscheidungen.

3. Der Steinwarder hat sich in den vergangenen Jahren sehr verändert. Es gibt noch eine Potenzialfläche westlich der bestehenden Hotels, die entwickelt werden soll. Ist ein weiteres Hotel mit angeschlossenem Schwimmbad an dieser Stelle sinnvoll?

Das diese Fläche entwickelt werden soll ist richtig.

Ein Schwimmbad zur öffentlichen Nutzung ist in Heiligenhafen sehr sinnvoll, nur hier gilt das gleiche wie für zukünftige Projekte jeglicher Art – nicht um jeden Preis.

Es muss genau geprüft werden, ob der Steinwarder eine Ansiedlung dieser Art noch verkraften kann. Für die CDU Heiligenhafen sprechend sage ich – nein.

Hier würde eine weitere Ansiedlung eines Hotelbetriebes die verkehrliche Infrastruktur noch weiter schädigen und belasten. Zum anderen wollen wir Bereiche erhalten und schaffen sowie naturbelassene Räume bewahren.

4. Stichwort Innenstadtbelebung: Das „neue“ Heiligenhafen spielt sich rund um die Seebrücke ab, die Innenstadt hat dagegen seit Jahren zu kämpfen. Wie wollen Sie dieses Ungleichgewicht beheben?

Dieses Ungleichgewicht kann nur behoben werden, wenn alle Anlieger in der Innenstadt (Geschäftsleute und auch die Anwohner) an einem Strang ziehen und vor allem in eine Richtung gemeinsam gehen. Dabei ist auch Eigeninitiative gefragt und das umsetzen eigener Ideen. Hier hängt es zurzeit an einigen wenigen die sich für die Belebung und Attraktivierung der Innenstadt einsetzen. Das kann nicht funktionieren. Den Kopf in den Sand zu stecken oder nur von außen zu meckern hilft wenig.

Eine Vermarktung muss hier verstärkt durch das hierfür speziell eingerichtete Stadtmanagment erfolgen. Damit mögliche Investoren aber auch bereits bestehende Geschäfte durch ein Konzept, auf das sie vertrauen, aufbauen können.

5. Die Kommunalaufsicht hat bereits den warnenden Finger erhoben: Die Haushaltslage der Stadt ist besorgniserregend. Dabei stehen große Investitionen wie die Sanierung des Regenwasserkanalnetzes an. Wie wollen Sie das schaffen? Bleiben Steuererhöhungen für die Bürger nicht aus?

Das sehen wir ebenso und werden uns in den kommenden Jahren noch intensiver mit der Finanzentwicklung unserer Stadt auseinandersetzen. Wir möchten aufgrund der desaströsen Finanzlage wieder einen eigenständigen Finanzausschuss einrichten, der verstärkt die Aufgaben und Ausgaben analysiert. Wir brauchen einen Masterplan für den Haushalt.  Die Haushaltsentwürfe müssen daher deutlich früher durch die Verwaltung vorgelegt werden. Neue Investitionen müssen künftig noch viel stärker auf die Finanzierbarkeit  mit entsprechenden Folgekostenberechnungen geprüft werden. Dazu gehört u.a. auch die Sanierung des Regenwassernetzes, von dem alle Bürger unserer Stadt profitieren. Die Bedeutung eines funktionierenden Regenwassernetzes wurde durch das Starkregenwochenende wieder einmal deutlich. Heiligenhafen hat kein Einnahmenproblem - sondern ein Ausgabenproblem. Bevor überhaupt Einnahmen durch Steuern erhöht werden, muss bei den Ausgaben alles auf den Prüfstand.

6. Das Straßennetz in Heiligenhafen ist in vielen Bereichen in einem schlechten Zustand. Was ist zu tun, um hier auch kurz- und mittelfristig Verbesserungen zu erreichen? Wie verhält es sich in diesem Zusammenhang mit der von einigen Seiten geforderten Abschaffung der Straßenausbaubeiträge, um die Bürger zu entlasten?

Man sollte hier seitens der Verwaltung strukturiert vorgehen, meinetwegen von Ost nach West oder umgekehrt, aber eben nicht nur die Hauptverkehrsstraßen oder die mit dem größten touristischem Wert herrichten, sondern eben alle Straßen mit einbeziehen.

Die CDU Heiligenhafen hat bereits durch den Antrag in der letzten Stadtvertretung die mögliche Abschaffung der Erhebung von Straßenausbaubeiträgen gefordert. Durch das Land gibt es die Möglichkeit per Gesetz, auf die Erhebung der Straßenausbaubeiträge zu verzichten. Dieses wollen wir für Heiligenhafen nutzen. Die Kommunen sollen so finanziell in die Lage versetzt werden, ihrer Verpflichtung zum Ausbau kommunaler Straßen besser nachzukommen!
Wenn uns der Gesetzgeber diese Möglichkeit eröffnet, dann sollten wir auch in Heiligenhafen ernsthaft prüfen, ob wir diese rechtliche Möglichkeit in Anspruch nehmen und die Bürger von diesen erheblichen Beiträgen entlasten. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Vorhalten kommunaler Straßen zur Daseinsvorsorge einer Kommune gehört, setzten wir auf die Abschaffung der Ausbaubeiträge!

7. Heiligenhafen benötigt bezahlbaren Wohnraum, um für Menschen aller Generationen attraktiv zu bleiben. Welche Maßnahmen müssen angeschoben werden, um die bestehende Nachfrage nach Mietwohnungen und Wohneigentum befriedigen zu können?

Zunächst einmal muss nun endlich zügig gehandelt werden, da das Problem seit längerem nun bekannt ist – wir schon vor Jahren darauf hingewiesen haben und einen entsprechenden Antrag in der Stadtvertretung gestellt haben.

Die Stadt selber kann möglichen Investoren keine Vergünstigungen anbieten (Fördermittel etc.), könnte aber durch stetiges Nachfragen und auch Nachfordern bei den bereits vorhandenen WoBau Gesellschaften den Druck zum Handeln erhöhen. Leerstände gibt es genügend in Heiligenhafen, aber hier muss dringend investiert werden.

Ob die Stadt selber in den Wohnungsbau einsteigen sollte, wird zurzeit noch geprüft.

Fakt ist jedoch, daß hier etwas passieren muß! Wenn unsere Kinder, die z.B. nach der

Ausbildung in einem Betrieb vor Ort, sich keine Wohnung leisten können, welche Zukunft in Heiligenhafen können wir Ihnen dann noch anbieten?!

8. Das Kräfteverhältnis in der aktuellen Stadtvertretung sieht wie folgt aus: CDU (7),  SPD (6), BfH (3), Grüne (1), FDP (1) sowie eine Einzelvertreterin. Mit welchem Wahlziel tritt Ihre Partei beziehungsweise Wählervereinigung zur Kommunalwahl am 6. Mai an? Bei wie vielen Sitzen sprechen Sie von einer erfolgreichen Wahl?

Unser Wahlziel ist, auch weiterhin eine gute Arbeit für die Stadt und dessen Bewohner leisten zu können und dieses in einem gut funktionierendem Team wie der CDU. Eine erfolgreiche Wahl ist es für uns dann gewesen, wenn viele Menschen zur Wahl gehen und wir die aktuellen Sitzanteile halten können bzw. gerne den einen oder anderen Sitz hinzugewinnen würden.

Für viele die bereits in der Stadtvertretung tätig gewesen waren, wäre dieses eine Bestätigung für die geleistete Arbeit und in den letzten Jahren investierte Zeit.

Der Fraktion der CDU Heiligenhafen gehören mit den bürgerlichen Mitgliedern zur Zeit 10 Mitglieder, die in den Ausschüssen und der Stadtvertretung tätig sind, an. Auch für die kommenden 5 Jahre werden wir in dieser Stärke für Heiligenhafen da sein und anpacken!